Freitag, 12 Februar 2016 19:06

STADTWERK AM SEE-Verantwortungspreis

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Auch dieses Jahr vergibt Stadtwerk am See einen Verantwortungspreis für Kinder- und Jugendarbeit in Vereinen. Auch die Junioren der SGM haben sich mit dem Projekt "Kooperation mit dem Tannenhagschule" beteiligt. Benni Vieth, Trainer der B-Junioren, hat sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und eine bemerkenswerte Präsentationsmappe erstellt. Hier einige Auszüge:

Die Wurzeln des Projektes liegen in der Fußball AG der Tannenhag-Schule in Friedrichshafen, die von Herrn Daniel Hensinger im Rahmen seines Referendariats zu Beginn des Jahres 2015  übernommen wurde. Dieser war im Zuge eines Zeitungsinterviews seines Schulleiters auf die Inklusion von Menschen mit einer Behinderung in die Sportvereine vor Ort aufmerksam geworden.

Zufall war es, dass gerade zu dieser Zeit eine damalige Vereinstrainerin der Spielgemeinschaft Fischbach-Schnetzenhausen ein mehrwöchiges Praktikum an der Tannenhag-Schule absolvierte. Über diese wurde der Kontakt zum damaligen Jugendkoordinator der SGM Fischbach-Schnetzenhausen Karlheinz-Kandler hergestellt. Im Juli 2015 fand daraufhin ein erstes Treffen zwischen der Jugendleitung der SGM und verschiedenen Vertretern der Tannenhagschule statt, zu denen auch Daniel Hensinger gehörte. Im Zuge dieses Treffens wurden auf Basis von dem beiderseitig bestehenden Interesse mögliche Kooperationsmöglichkeiten ausgelotet und schließlich beschlossen, ab  dem Schuljahr 2015/16 ausgewählte Schüler der Tannenhagschule in der Fußballabteilung der SGM Fischbach-Schnetzenhausen mittrainieren zu lassen. Mit diesem Vorhaben setzten sich die Teilnehmer der Kooperation zum Ziel, die Inklusion von Jugendlichen mit Behinderungen in die Sportvereine im Raum Friedrichshafen zu intensivieren und die Vernetzung der Tannenhag-Schule mit ihren örtlichen Kooperationspartnern weiter auszubauen.

An diesem Punkt ist es hilfreich, anzumerken, dass für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Sonderschule und Verein zur Inklusion von Jugendlichen mit Behinderungen gewisse Rahmenbedingungen vorhanden sein müssen. Neben dem beidseitigen Interesse von Sonderschule und Sportverein ist es natürlich wichtig, dass auf Seiten des Vereins alle am Projekt teilnehmenden Mitglieder gleichermaßen vom Projekt überzeugt sind. Darüber hinaus müssen materielle und personelle Ressourcen in Form von Trainingsmaterialien, Übungsplätzen und Übungsleitern vorhanden sein und zur Verfügung gestellt werden. Diese Übungsleiter müssen dementsprechend informiert und über die Verhaltensweisen der Kooperationsteilnehmer der Sonderschule aufgeklärt werden. Auf Seiten der Sonderschule muss eine eventuelle Bereitschaft erörtert werden, die Inklusion durch die Bereitstellung einer Begleitperson zu unterstützen, die die Aufgabe hat, auf die entsprechenden Schüler der Sonderschule zuzugehen und deren Bereitschaft für die Teilnahme an der Kooperation abzuklären.

Diese Voraussetzungen für eine erfolgreiche Inklusion wurden von beiden Seiten im Rahmen des ersten Gespräches überprüft sowie in diesem Zuge auch der weitere Zeitplan festgelegt. Im Detail wurde vereinbart, dass ein Verantwortlicher der SGM das Fußballtraining der Tannenhag-Schule besuchen würde, um mögliche Spieler der Fußball AG für das Training der SGM Fischbach-Schnetzenhausen ins Auge zu fassen. Im Gegenzug besuchte Daniel Hensinger als Vertreter der Tannenhag-Schule ein Fußballspiel der B-Junioren der SGM Fischbach-Friedrichshafen, um das Niveau der Jugendlichen als Basis für eine erfolgreiche Integration bzw. Inklusion abzuschätzen. Auch die entsprechenden Trainingsmaterialien sowie die beiden Übungsplätze in Fischbach und Schnetzenhausen waren als Voraussetzung für die Kooperation gegeben. Mit Daniel Hensinger als Begleitperson gab es auch ein passendes Bindeglied für die Spieler der Fußball-AG.

Im Verlaufe des Septembers vergangenen Jahres wurden von Daniel Hensinger dann drei Schüler für das Kooperationsprojekt ausgewählt, die es zu diesem Zeitpunkt „kaum erwarten konnten, in einem Verein mitzutrainieren“ (Zitat Daniel Hensinger). Gemäß der Altersklasse von Halil, 15 Jahre,  Michael, 17 Jahre, und Artem, 17 Jahre, wurde die A- bzw. B-Jugend als Mannschaften für das Inklusionsprojekt ausgewählt. Hierbei sei angemerkt, dass die beiden Jugenden idealerweise seit Anfang der Saison 15/16 zusammen trainieren, um gemäß der höheren Teilnehmerzahl das Niveau der Trainingseinheiten zu steigern, die Trainingsinhalte durch mehrere Trainer zu erweitern und den Übergang in die nächsthöhere Jugend zu erleichtern. Da Walter Stehle als Trainer der A-Junioren schon über das Thema informiert war, musste Karlheinz Kandler nur noch Markus Szymanski, ebenfalls Trainer der A-Junioren, und Benjamin Vieth, Trainer der B-Junioren, über die Kooperation informieren.

Anfang Oktober besuchte dann Daniel Hensinger noch ohne die drei Schüler der Tannenhag-Schule das Mittwochstraining der A- und B-Junioren, um mit dem Trainer-Team die Jugendlichen der Mannschaft über die Kooperation zu informieren.

Eine Woche später stand dann die erste gemeinsame Trainingseinheit mit den Schülern der Tannenhag-Schule an. In einem Vier-Stationen Training mit gemeinsamen Abschlussspiel konnten Halil, Michael und Artem unter Begleitung von Herrn Hensinger ihre Fähigkeiten zum ersten Mal unter Beweis stellen. Seit diesem Training besuchen sie jeden Mittwoch das Training der SGM Fischbach-Schnetzenhausen und versuchen hierbei, die verschiedenen Übungseinheiten und –formen zu lernen und umzusetzen. Darüber hinaus lernen sie, verschiedene Verbesserungsvorschläge sowohl von den Betreuern als auch von den Trainern aufzunehmen und diese in die Übungseinheiten einzubauen. Mit dem ersten Training haben die drei Tannenhag-Schüler auch den sozialen Kontakt zu ihren Mitspielern hergestellt und diesen in den weiteren Trainingseinheiten ausgebaut, sodass sie nun ein fester Bestandteil des gesamten Mannschaftkonstrukts sind. Für das Spielen in einem solchen Mannschaftskonstrukt haben die drei ihre Erfahrungen aus der Fußball-AG einbringen können und aber auch neue Impulse in der Kommunikation mit ihren Mitspielern und im Spielverhalten bekommen.

Neben einem Preis für das "beste" Projekt wird von Stadtwerk am See ein "Social Media Preis" verliehen. Auf https://www.facebook.com/stadtwerkamsee/ werden die einzelnen Projekte vorgestellt. Gewinner ist der Bewerber/Verein, der die meisten "Likes" sammelt. Also "Daumen hoch" für die SGM.

Gelesen 2121 mal Letzte Änderung am Sonntag, 05 Juni 2016 21:58
Redaktion

Die Fußballer haben seit mehreren Jahren eine Spielgemeinschaft mit dem SC Schnetzenhausen und das sehr erfolgreich. Im Spielbetrieb sind derzeit 8 Juniorenmannschaften und drei aktive Mannschaften. Der Trainingsbetrieb findet in Fischbach als auch in Schnetzenhausen statt.

Sponsoren, präsentiert vom Freundeskreis TSV Fischbach und vom SC Schnetzenhausen

 

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