1:4-Niederlage in Hege – wer dieses Ergebnis am Samstag um 17 Uhr in der 50. Minute vorhergesagt hätte, wäre von allen Anwesenden wohl als Verrückter oder Ahnungsloser bezeichnet worden.
Wie von den Trainern verlangt, erschienen alle Spieler top-vorbereitet und hochmotiviert zur Auftaktbegegnung in Hege. Von Anfang an übernahmen unsere Jungs das Kommando und schnürten den Gegner fast die ganze erste Halbzeit in dessen Spielhälfte ein. Die Gastgeber konnten außer einem schönen 20-Meter-Freistoß keinen einzigen weiteren Torschuss landen und nicht einmal gefährlich werden. Ganz anders dagegen unsere SGM. Schon nach 14 Minuten erzielte Oliver Horvath per Abstauber nach einem Eckball die hochverdiente 0:1-Führung. Danach boten sich unseren Jungs noch Möglichkeiten in Hülle und Fülle, das Ergebnis hochzuschrauben und damit die vorzeitige Entscheidung zu erzielen. Leider wurde aber keine einzige davon genutzt, so dass es nur mit einem knappen 1:0 in die Pause ging.
Nach der Pause ging es erst so weiter, die Gastgeber konnten keine Gefahr vor dem SGM-Tor erzeugen. Dafür sorgten dann aber in dieser verflixten 50. Minuten unsere Spieler selbst. Ein Pass von einem Außenverteidiger ins Verteidigungszentrum hätte locker vom Torwart oder einem Innenverteidiger aufgenommen werden können – stattdessen verfuhren aber beide nach dem Motto „Nimm ihn Du, ich hab ihn sicher“ und ließen den Ball zwischen sich hindurch rollen. Einem überraschten Hege-Stürmer blieb dabei gar nichts anderes übrig, als diesen Ball aufzunehmen und ins Tor zu befördern. Und gleich nach dem Anspiel kam es noch dicker, als der selbe Spieler den ersten Torschuss der Gastgeber aus dem Spiel heraus abgab - aus 20 Metern direkt an den Innenpfosten und von dort ins Netz …
60 Sekunden, die den Spielverlauf komplett auf den Kopf stellten. Wütend spielten unsere Jungs aber weiter und hätten in der 65. Minute auch wieder ausgleichen müssen, aber wieder wurde die nächste Riesenchance liegen gelassen. Richtig bitter wurde es dann in der 75. Minute, als es nach einem dummen Foul von einem unserer Spieler tumultartige Szenen gab, in denen der vollkommen überforderte Schiedsrichter auch noch eine rote Karte für unseren Abwehrchef zog. Bisher konnte leider noch nicht geklärt werden, wofür es diesen Platzverweis gab, der Schiedsrichter verweigerte trotz mehrfacher Nachfrage des betroffenen Spielers und des SGM-Trainers dazu jegliche Aussage und verwies auf den Spielbericht, den er abgeben würde.
Damit war es noch schwerer, in Unterzahl wenigstens noch einen Punkt mitzunehmen. Aber noch einmal bestand die Gelegenheit dazu, als in der 75. Minute ein SGM-Stürmer wieder vollkommen frei in einer 1:1-Situation gegen den Hege-Torwart den Ball leider wieder nicht im Tor unterbringen konnte. Stattdessen fuhren die Gastgeber im Gegenzug einen Konter und entschieden mit dem 3:1 das Spiel endgültig. Das 4:1 in der Schlussminute hatte nur noch statistischen Wert.
Mit hängenden Köpfen verließen unsere Spieler danach wie paralysiert das Spielfeld im Bewusstsein, wohl selten eine solch unnötige Niederlage erlitten zu haben. Dazu noch den Platzverweis und die Verletzung des Sturmführers. Ein bitterer Samstagnachmittag, für den man sich so viel vorgenommen hatte.
Gerade in solch einer Situation gilt es aber, den Kopf wieder hochzunehmen und motiviert die nächsten Spiele anzugehen. Noch ist nämlich nichts verloren, es wird auch nicht jedes Spiel solch einen unglücklichen Verlauf nehmen. Aufgrund der vielen vergebenen Torchancen und der individuellen Fehler in der Abwehr kann man sogar nicht einmal von einer unverdienten Niederlage sprechen . Wer es nicht schafft, den Sack zuzumachen, der braucht sich am Ende nicht zu wundern, wenn er mit leeren Händen dasteht - dieses Fußballgesetz hat sich am Samstag leider wieder einmal bewahrheitet ...
Die erste Gelegenheit zur Wiedergutmachung besteht schon am Dienstag, wenn der um zwei Klassen höher spielende Bezirksligist SV Kressbronn zur Pokalbegegnung in Schnetzenhausen gastiert. Mit einem Sieg könnten unsere Jungs unter die letzten 8 des Bezirkspokals einziehen, was bei anfangs über 70 teilnehmenden Teams schon ein toller Erfolg wäre. Am Samstag kommt dann mit der SGM Neuravensburg/Achberg ein weiterer schwerer Gegner nach Schnetzenhausen, den man schlagen muss, wenn man den Anschluss in der Tabelle nicht verlieren will.
